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Erleben

Wie verändert Meditation unser Erleben? Wie können wir bewusste positive Momente erfahren?

Die Straßenbahn ruckelt müde über eine Brücke. Sie ist fast leer. Wolken leuchten rot in der Abendsonne. Es ist ein friedlicher Moment nach einem langen und harten Tag. Doch was lässt uns diesen Moment derart schön erscheinen? Und was ist Erleben eigentlich?

Das Glück nach dem wir suchen, schlummert in uns. Wir finden es jedoch meist nicht im Außen an der Oberfläche. Vielmehr liegt es, meist unbemerkt in den feineren Schichten unseres Erlebens. Stellen wir uns bspw. einen Stift vor. Mit blossen Augen sehen wir nur seine äußeren Form. Wir erkennen seine Strukturen und die Spuren des Schreibens. Selbstverständlich muss es etwas geben, das darunter existiert. Doch was genau ist es? Eine feinere, subtilere Schicht: Landschaften aus Molekülen. Auch unser Erleben reicht von oberflächlicher Sinneswahrnehmung über Denken und Fühlen bis hinzu seinem Ursprung. Reines Bewusstsein. Meditation lässt uns nach innen tauchen und bereichert dadurch unser Erleben. Wir kommen in Kontakt mit Glücksgefühlen die uns alles angenehmer und erfüllender erfahren lässt.

Die gröbste, oberflächlichste Ebene der Wahrnehmung, sind die Sinne. Ein Großteil unseres Erlebens sind Sinneseindrücke. Mit und durch sie erfahren wir unsere Welt. Damit sie entstehen können, muss sich ein Teil von uns mit ihnen identifizieren. Die schwerelosen Wolken lösen in uns vielleicht Assoziationen aus. Wir fühlen wir uns selbst dadurch leichter und freier. Mit verliebten Augen z.B. leuchtet die Welt in schillernden Farben. Durch Meditation wird unsere unsere Wahrnehmung für Feinheiten geöffnet. In der inneren Stille nehmen wir z.B. einen Gedanken in seiner Entstehung wahr. Unsere Wahrnehmungsfähigkeit wird derart geschult, dass uns im Alltag immer öfter Positives auffällt. Denn das, was wir wahrnehmen, wird zum Impuls für das, was wir tun.
 

Unser Tun wird u.a. durch Wahrnehmung in Gang gebracht. Würde die Straßenbahn also plötzlich bremsen, hielten wir uns selbstverständlich fest. Genauso wie in der Meditation der Geist automatisch zur Ruhe kommt. Die dadurch wahrgenommene Stille führt dazu, dass unsere Handlungen sich fließender und leichter anfühlen. Sie entstehen aus einer inneren Entspannung heraus. Wir erleben unser Handeln nun als Quelle der Inspiration. Was sich vorher ermüdend und anstrengend angefühlt hat, wird jetzt leicht. Denn Mühelosigkeit ist eines der wichtigsten Prinzipien dieser Meditation. Wir lernen es leicht zu nehmen und zu tun. Unsere Handlungen werden effektiv und fühlen sich gleichzeitig stimmig und richtig an.

Wir können jedoch noch über die Wahrnehmung hinaus in das Erleben eintauchen. Denken ist die Grundlage für Handlungen. Diese führen jedoch nicht zum Ziel der Meditation. Meditieren bedeutet nämlich in den feineren Schichten unseres Denkens die Quelle der Gedanken zu erfahren. Während Wahrnehmen und Handeln meist mit konkreten Situationen zu tun, kann Denken jedoch unglaublich fein und abstrakt werden. Wenn die Gedanken sich beruhigen erkennen wir ihren Ursprung. Wie wir über die Abendsonne und die Straßenbahnfahrt denken, beeinflusst was wir tun, oder wie wir sie erleben. Dieser Moment kann eine Zeit der Entspannung sein oder schlicht der letzte Akt des Arbeitstages. Besonders kraftvoll und kreativ wird Denken dort, wo Gedanken sich mit Gefühlen verbinden.
 

Noch bevor wir einen konkreten, bewussten Gedanken fassen konnten, haben wir etwas empfunden. Es gab keine Begriffe für Gedanken. Fühlen ist feiner als Denken. Wie sich einer langer Tag für uns anfühlt, entscheidet darüber, wie und was wir denken und tun. Und das werden wir schließlich wahrnehmen. Regelmäßige Meditation bringt uns in Kontakt mit einem einzigartigen menschlichen Gefühl: dem Eins-sein. Wir fühlen uns verbunden mit der Abendsonne, genießen das Ruckeln der Straßenbahn und die Menschen um uns können wir annehmen. Alles ist gut und richtig, wie es nunmal ist. Wer regelmäßig meditiert, dehnt diese positiven Gefühle immer mehr aus. Gleichzeitig fühlen wir uns gestärkt und selbstwirksam gegenüber negativen Eindrücken. Wir sind bis an die Grenze des Erlebens eingetaucht, nur um es schließlich in der Meditation hinter uns zu lassen.

Jenseits von Handeln, Denken und Fühlen erfahren wir in der Meditation reines Bewusstsein. Hier liegt das eigentliche Glück, nach dem wir suchen. Es ist pure Glückseligkeit. Zeitlos, unbegrenzt und bedingungslos finden wir es in unserem Inneren. Reines Bewusstsein lässt uns die Abendsonne magisch erscheinen, die Straßenbahn friedlicher und die Menschen um uns freundlicher. Glückseligkeit lässt es uns die Welt liebenswerter und wärmer erscheinen. Inspirierende Gedanken und Gefühle entstehen. Meditation bringt uns in Kontakt mit dieser Ebene. Hier, jenseits aller Erfahrungen und subjektiver Erlebnisse findet unser Geist in sich selbst Erfüllung. 

Und dies ist schließlich das Ziel des Lebens.
 

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